Anfang der 60er Jahre arbeitete Richard Scarry an den Büchern der Tinker and Tanker-Reihe sowie den La Fontaine-Fabel für das Verlagshaus Doubleday. Daneben fertigte er Zeichungen für ein neues Projekt. Er plante ein besonderes Wörterbuch, das unter verschiedenen Gesichtspunkten einzigartig war. In seinem Wörterbuch wurden die Wörter erstmals nicht nach dem Alphabet angeordnet, sondern in Themenbereiche zusammengefaßt. Hierfür hatte er über 1.400 Zeichnungen angefertigt. Auch das Format war mit 30 x 26 cm besonders – das erste Großformat von Scarry. Und schließlich wurde zum ersten Mal der Künstlername mit in den Titel genommen: Richard Scarry’s Best Word Book Ever.
Als Scarry das Buch dem Verlagshaus Doubleday präsentierte, war man dort von der Idee eines Wörterbuches nicht sehr angetan. Bei Golden Press hingegen war man begeistert. Von dort soll auch der Ausspruch stammen: „That’s the best word book ever!“
Wie auch immer, jedenfalls dürfte man dort die Entscheidung nicht bereut haben. Allein in den ersten 12 Jahren wurden über 7 Millionen Bücher verkauft. Es wurde zu einem der erfolgreichsten Kinderbücher überhaupt.
Seit seinem erscheinen wurde das Wörterbuch immer wieder neu aufgelegt. Auch wurden sehr viele unterschiedliche multilinguale Versionen veröffentlicht, was sicher auch einen großen Anteil am Erfolg des Buches ausmacht.
Zweisprachig Deutsch
Das Wörterbuch erschien in Deutschland im Delphin Verlag. Allerdings gab es keine einfache Übersetzung als rein deutschsprachiges Buch, sondern es ist mindestens zweisprachig.
Die Ausgaben Deutsch-Englisch und Deutsch-Französisch tragen interessanterweise verschiedene Angaben zu der Anzahl der Zeichnungen. Während bei der 3. Auflage 1967 (D-EN) noch 1400 Zeichnungen angegeben werden, sind es bei der 4. Auflage 1968 (D-EN) nur noch 1200. Inhaltlich sind die Bücher aber identisch.
Interessanterweise sind bei der Ausgabe Deutsch – Französisch die Titelabbildungen vertauscht. So dass die Rückseitengestaltung hier nun auf dem Titel ist. Vielleicht dient das zur besseren Unterscheidung im Regal.
Mehrsprachige Ausgaben
Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Sprachvarianten. Wichtig für den deutschen Sprachraum ist natürlich der Klassiker Deutsch – Englisch – Französisch. Hier habe ich einmal eine Ausgabe aus dem Delphin Verlag, sowie eine Bertelsmann Lizenzausgabe.
Das dritte Buch ist eine Version Ungarisch – Englisch – Deutsch eines ungarischen Verlags.
Besondere Sprachen
Im Delphin Verlag erschienen aber auch rein fremdsprachige Versionen. 3 Besondere möchte ich hier hervorheben. Es handelt sich hierbei um rätoromanischen Sprachen, die von relativ wenigen Menschen gesprochen werden
Links ist eine einsprachige Version in furlanischer Sprache. Furlanisch (oder auch Friaulisch) wird im italienischen Friaul (im Nordosten Italiens) von etwa 600.000 Menschen gesprochen (Quelle: Wikipedia). Das reichte aber für eine eigene Ausgabe.
In der Mitte ist die dreisprachige Ausgabe ladin dolomitan. Dolomitenladinisch wird im norden Italiens gesprochen. Die Sprachen des Buches sind: Ladin Gherdëina (Grödner-Ladinisch, wird im Grödnertal gesprochen), Ladin Badiot (aus dem Gadertal) und Ladin Fascian (aus dem Fassatal).
Ladinisch wird von ca. 30.000 Menschen gesprochen.
Rechts ist die Ausgabe Ladin – Surmiran – Sursilvan. Dies sind Bünderromanische Idiome die im Schweizer Kanton Graubünden von ca. 35.000 Menschen gesprochen werden.
Alles in allem also Bücher die wohl nur in überschaubaren Auflagen hergestellt worden sind.